Anhand von mikroanatomischen Merkmalen des Holzes ist eine Bestimmung zumindest der Gattung möglich. Um eine möglichst sichere Bestimmung zu gewährleisten ist es unbedingt notwendig, von der zu
bestimmenden Holzprobe verschiedene Schnitte in den unterschiedlichen Schnittebenen (Quer-, Radial- und Tangentialschnittrichtung) anzufertigen.
In der Regel werden Mikroschnitte mit einer Dicke von ca. 25 µm mit Hilfe eines sogenannten Schlittenmikrotoms hergestellt. Anschließend werden die Schnitte zur besseren Kontrastierung mit
Safranin und Astrablau angefärbt. Nach ihrer Entwässerung in steigender Alkoholreihe werden die Mikroschnitte in Euparal (Kunststoff) als mikroskopische Dauerpräparate eingebettet.
Die Präparate können dann mikroskopisch analysiert werden. Die Holzartenbestimmung erfolgt nach holzanatomischen Bestimmungsmerkmalen, die für jede Holzgattung bzw. -art spezifisch sind und in
den verschiedenen Schnittrichtungen mikroskopisch erkennbar sind. Obwohl zwischen Wurzel- und Stammholz Unterschiede im holzanatomischen Aufbau - wie z.B. Gefäßgröße und –anordnung - bestehen,
sind die anatomischen Merkmale sowohl im Wurzel- als auch im Stammholz gattungs- bzw. arttypisch. Anhand von Bestimmungsschlüsseln lassen sich somit die meisten Holzarten identifizieren.
Insbesondere die artspezifischen Verschiedenheiten wie z.B. die Breite der Holzstrahlen, die Ausformung der Gefäßdurchbrechungen (Öffnungen zwischen Gefäßelementen) und der Zellwände mit der
Anordnung der Tüpfeln ermöglichen eine sichere mikroskopische Artbestimmung der Hölzer.